Am 7. Spieltag der 2. Kreisklasse Staffel Ost stand für die Reserve des SV Neudorf ein schweres Auswärtsspiel auf dem Programm. Es ging zum bisher ebenfalls ungeschlagenen Tabellenzweiten ESV Eintracht Thum-Herold. Trainer Paul Kühnel setze bei der Start-Elf auf Rotation. Im Vergleich zur Pokalniederlage gegen Thalheim II schickte er mit Justin Kautzsch und Benjamin Richter nur zwei der elf Akteure der Vorwoche von Beginn an auf‘s Feld.
Die Gäste aus Neudorf begannen die Partie auf dem großen und tiefen Rasen in Herold durchaus gefällig und ließen die Kugel in der Anfangs-Viertelstunde kontrolliert in ihren Reihen laufen. Man näherte sich dem Kasten des ehemaligen Neudorfer Keepers Sebastian Cramer auch durchaus an, blieb in der entscheidenden Zone jedoch überwiegend harmlos. Im weiteren Spielverlauf setzten die Hausherren zunehmend auf eine härtere Gangart. Da der Unparteiische jedoch viel zu selten einschritt, kamen die Rot-Weißen etwas aus dem Tritt und das Spielgeschehen verlagerte sich mehr und mehr zwischen die Strafräume. Nach einer guten halben Stunde kamen die Hausherren erstmals gefährlich vors Neudorfer Gehäuse und erzielten prompt die Führung. Uhlig kann 20 m vorm Tor dribbeln ohne das vier Neudorfer Abwehrspieler entscheidend eingreifen. Anschließend stellt der ESV-Stürmer seine gute Schusstechnik unter Beweis und lässt Keeper Kevin Malyska keine Chance. Die Rot-Weißen wirkten mehr und mehr verunsichert und so sollte den Hausherren ein weiterer Treffer noch vor dem Pausenpfiff gelingen. Wieder ist Uhlig im Mittelpunkt, der einen völlig harmlosen Körperkontakt im Strafraum nutzt und sich „foulen“ lässt. Der Strafstoß wird sicher verwandelt. Der Schiri machte auch in dieser Szene eine unglückliche Figur, da er eine viel strittigere Szene im Neudorfer Strafraum wenige Minuten zuvor einfach laufen lässt. Mit einem 0:2-Rückstand ging es in die Kabinen.
Neudorf II wollte im 2. Durchgang an die souveränen Anfangsminuten anknüpfen. Doch die Rot-Weißen wurden bereits in Minute 46 kalt erwischt. Ein langer Ball, eine nicht erkannte Abseitsposition und etwas Dusel für den ESV-Angreifer, da ihm der bereits abgewehrte Ball wieder vor die Füße springt, bescheren den 3. Gegentreffer. Die Gäste steckten in der noch reichlich verbleibenden Zeit nicht auf. Wirklich in Verlegenheit kam die ESV-Hintermannschaft jedoch nur selten. Gegen Ende der Partie boten sich den Hausherren mehr Räume, den sie aber nicht für einen 4. Treffer nutzen konnten.
Fazit: Neudorf II lässt im Spitzenspiel Federn und muss die erste Saisonpleite hinnehmen. Ein Dutzend Halbchancen reichen nicht, um in Herold einen Treffer zu erzielen. Leider stand der Unparteiische viel zu oft im Mittelpunkt des Geschehens, weil er einfach keine Entscheidungen getroffen hat. „Taktische Raffinessen“ um das Neudorfer Spiel nach einem Einwurf zu verlangsamen, der Ball am ausgestreckten Arm nach einem Neudorfer Freistoß oder körperliches Gerangel ohne dass das Leder in Sichtweite ist…alles blieb ohne Konsequenzen. Brachte es keinen Vorteil für die Heimmannschaft, sah sich auch der Linienrichter, welcher zwischen den beiden Plätzen positioniert war, plötzlich nicht mehr in der Lage, in Bundesligamanier mit der Fahne zu wedeln oder den Schiri über seine Fehleinschätzungen verbal in Kenntnis zu setzen. Neutralität sieht anders aus.
Nichtsdestotrotz bleibt festzuhalten: Neudorf entwickelte in der Offensive eine zu geringe Durchschlagskraft. Die Gastgeber nutzten ihr robustes Spiel und Kaltschnäuzigkeit vorm Gehäuse clever aus und gewinnen die Partie.
Kommenden Sonntag hat der SV Neudorf II spielfrei. Eine Woche später am Reformationstag steht erneut eine anspruchsvolle Auswärtspartie gegen die Reserve des BSV Gelenau auf dem Spielplan.
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