Am vergangenen Sonntag reiste unsere Erste Männermannschaft zum zweiten Mal binnen von vier Wochen nach Zschorlau. Die Hausherren, die mittlerweile sogar die Tabellenspitze der Kreisoberliga Erzgebirge übernommen haben, gingen mit viel Selbstbewusstsein und einer sehr guten Punktausbeute von 13 Punkten aus den letzten fünf Spielen ins Rennen. Neudorf-Trainer Rico Offenderlein war vor allem mit dem Auftritt seiner Elf im zweiten Durchgang der Vorwoche in Thalheim zufrieden. Mit dem Willen und dem nötigen Ehrgeiz wollte man auch den Tabellenführer ärgern.
Die Personaldecke allerdings wurde in den letzten Wochen nicht dicker. Neben den schon längeren Ausfällen gesellten sich nun auch noch Phillip Kästner (Arbeit), Marius Roch, Tom Päckert, Micha Huss (alle private Termine) und Nils Trautmann (verletzt) hinzu. Außerdem ging Mannschaftskapitän Christoph Meyer angeschlagen auf das Feld, um die übrig gebliebenen Akteure zu unterstützen.
Nun zum Spiel: Die Hausherren hatten Anstoß und zeigten schon mit dem ersten Angriff, wo die Reise in diesem Spiel wohl hingehen sollte. Diagonalbälle auf die Außenbahnen und von dort schnell hinter die Abwehrreihe kommen, war die Devise der Schettler-Elf. Die Neudorfer standen in den Anfangsminuten hinten doch sehr sicher und nach vorn versuchte man die Abwehr zu überspielen und seine schnellen Stürmer einzusetzen. Dies gelang dem SVN vor allem in der fünften Spielminute sehr gut. Ronny Schmiedel auf Anthony Kautzsch, welcher aus einer knappen Abseitsposition das Tor erzielte. Das Schiedsrichtergespann um Sven Neef erkannte die Abseitsstellung und nahm das Tor zurück. In der Folgezeit machten die Gastgeber immer mehr Druck auf die Neudorfer Hintermannschaft und kamen auch zu den ersten zwei Aluminiumtreffern. Nach einer Viertelstunde setzte der ESV seinen Stürmer Arian Spaho perfekt in Szene, der Torhüter Siegfried Halfmann keine Chance ließ - 1:0. Neudorf war aber keineswegs geschockt und spielte von nun an auch munter mit. In der 23. Minute gab es im Strafraum des ESV einen umkämpften Zweikampf beider Teams, den Sören Flämig für sich entschied. Sein Gegenspieler Martin kam einen Moment zu spät und traf ihn am Knöchel, worauf der Schiedsrichter auf den Elfmeterpunkt zeigte. Thomas Löser nahm sich den Ball und behielt nicht wie gegen Drebach-Falkenbach die Nerven und versenkte den Ball mit Hilfe der Unterlatte im Kasten - 1:1. Die Hausherren waren sichtlich angefressen und spielten sofort wieder nach vorn und setzten die Neudorfer Hintermannschaft unter Druck. Sowohl Teuber und auch Martin nutzten ihre Chancen nicht zur erneuten Führung. Ab der 35. Spielminute gleitete aber auch dem Schiedsrichtergespann das Spiel aus der Hand. Insgesamt fünf Fehlentscheidungen auf beiden Seiten binnen von zehn Minuten stellten das Spiel auf den Kopf. Erst wurde für die Neudorfer ein Angriff unterbunden, dem eine Abseitsstellung voraus gegangen sein sollte, wo Kaufmann allein durchgewesen wäre. Zwei Minuten später rannte Tom Kraft vom ESV allein aufs SVN-Tor zu und wurde durch Bastian Schmiedl regelwidrig gelegt, wo der Schiedsrichter hätte auf Elfmeter entscheiden müssen, der Pfiff aber ausblieb.
Das Spiel wurde hektischer, so auch vor der nächsten strittigen Szene. ESV Stürmer Franco Stopp unterläuft fünf Meter zentral vorm SVN-Strafraum Sören Flämig, sodass der Neudorf-Akteur zuerst mit dem Kopf auf dem Boden aufprallte, der Schiedsrichter den Spieler aber nicht schützte, sondern weiterlaufen ließ und in der Folge auf den Punkt für den ESV zeigte. Tim Martin gelang an den Ball, lief quer durch den Strafraum und wurde durch drei Defensivspieler begleitet. Das Fallen zwischen den Verteidigern wertete Neef als Foul, vielleicht auch als Konzessionsentscheidung, da er den ersten Strafstoß nicht gegeben hatte. Franco Stopp nahm sich den Ball und verwandelte sicher zum 2:1. Die Neudorfer steckten nicht auf, nahmen sich den Ball und wollten sofort wieder nach vorn spielen. Anstoß zurück auf Basti Schmiedl, dieser mit dem Versuch einen langen Ball zu spielen, der aber von Spaho deutlich mit dem Arm oberhalb des Kopfes geblockt wurde. Da der Schiedsrichter die Pfeife zum Mund nahm, stellten die Neudorfer das spielen ein. Der Pfiff blieb allerdings aus und Spaho bediente sofort Stopp, der weiter auf Teubert, der allein in den Strafraum einzog und Torhüter Halfmann umkurvte und zum 3:1 einschob. Die Neudorfer waren außer sich und kassierten zudem auch noch gelbe Karten. Mit dem Ergebnis von 3:1 ging es in die Kabinen, wo sich alle erst einmal wieder beruhigen mussten.
Trainer Rico Offenderlein war dennoch über den Großteil der ersten Hälfte zufrieden, schließlich machte man es dem Tabellenführer nicht einfach. Verletzungsbedingt musste man allerdings Kapitän Christoph Meyer auswechseln. Für ihn kam Johann Süß ins Spiel und Trainer Rico Offenderlein stellte auf zwei weiteren Positionen um.
Die zweite Hälfte startete bei weiten ruhiger, wie die erste aufgehört hatte. In der 60. Minute hätten die Hahsusherren allerdings den Deckel schon drauf machen müssen. Erneut der schnelle Felix Teubert auf der Außenbahn in Szene gesetzt, zog dieser in den Strafraum ein und scheiterte an Siegfried Halfmann. Hätte er den Ball auf den mitgelaufenen Spaho oder Stopp quergelegt, wäre dies vermutlich die Entscheidung gewesen. Die Neudorfer mussten danach noch mehr ins Risiko gehen. In der 74. Minute gab es auf der rechten Außenbahn einen Freistoß für den SVN. Thomas Löser trat diesen mit links gefährlich vors gegnerische Tor. Minimal berührte ein ESV-Verteidiger den Ball und dieser schlug neben Torhüter Weisgerber im Kasten ein- 3:2. Noch einmal Hoffnung für die rot-weißen, die nun alles nach vorn schickten. Für die Hausherren ergaben sich so natürlich auch Lücken zum Kontern, so auch nach einer Ecke für den SVN. Martin schickt den flinken Teubert auf die Reise und dieser mit einer sensationellen Ballmitnahme auf Höhe der Mittellinie. Dieses Mal blieb auch er Sieger gegenüber Halfmann und entschied das Spiel zum 4:2. Schiedsrichter Neef beendete das Spiel nach dreiminütiger Nachspielzeit.
Fazit: Am Ende ein verdienter Sieg der Zschorlauer, da sie insgesamt mehr Großchancen im Spiel sich erspielten. Dennoch für den angeschlagenen Kader des SVN ein Spiel auf das man aufbauen kann. Die Einstellung und der Wille haben auf jeden Fall gepasst. So wie Torhüter, Abwehrspieler oder auch Stürmer manchmal nicht ihren besten Tag haben, so hatte auch Schiedsrichter Neef nicht seinen besten Tag erwischt. So sahen es nach Abpfiff zumindest beide Mannschaften, indem man das Spiel noch einmal gemeinsam Revue passieren ließ. Nichtsdestotrotz heißt es nun, Spiel abhaken und am kommenden Sonntag gegen den Neustädtler SV noch einmal alles raushauen zum letzten Heimspiel im Jahr 2024.
Unsere Zweite gewann ihr Auswärtsspiel bei der SpG Thum-Herold/ Gelenau 2 mit 0:4. Am kommenden Sonntag darf die Elf von Trainer Marcel Neubauer auch ihr letztes Spiel im Pflichtspieljahr 2024 bestreiten. Dabei reist die Neubauer-Elf zum Sechsten Mal in Folge in die Fremde. Gegner ist der FSV 95 Scharfenstein-Großolbersdorf.
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