Am vergangenen Sonntag reiste die Offenderlein-Elf zum Tabellen-Neunten. Der SV 49 Großrückerswalde wurde vor der Saison als kleiner Geheimfavorit gehandelt, da sie in der Rückrunde der letzten Saison ordentlich um den Aufstieg mit mischten und nur an den Aufstiegsspielen letztendlich gescheitert sind. Trainer Rico Offenderlein hatte bis auf seine Stamm-Innenverteidiger Christoph Meyer (verletzt) und Bastian Schmiedl (Urlaub), sowie Yannik Nestler (ebenfalls Urlaub) alle Mann an Bord. Außerdem kam Ronny Schmiedel nach Gelb-Sperre zurück ins Team. Das Ziel des Trainers und der Mannschaft war eindeutig: „Wir wollen aus Rückschwall etwas zählbares mitnehmen!“
In der Vergangenheit trafen beide Teams viermal aufeinander. Zweimal im Erzgebirgspokal, einmal siegte man 1:0 im Halbfinale der Saison 2018/19 und einmal verlor man deutlich mit 0:3 in der Saison 2021/22. In den Wintervorbereitungen traf man zwei weitere Male auf den Gastgeber, beide Male unterlag man deutlich mit jeweils 2:6 und 1:6.
Nun zum Spiel: Die Hausherren durften anstoßen und schnell wurde deutlich, das die SVG das gleiche Muster ihres Aufbauspiels verfolgten, wie auch im letzten Aufeinandertreffen im Februar 2024. Eine breitstehende Dreierkette, die die Gäste immer wieder auseinanderziehen sollte, um den Pass im richtigen Moment durch die Gassen stecken zu können. Neudorf rannte die ersten Minuten dem Ball „gefühlt“ nur hinterher. Dennoch stand man sicher und ließ kaum einen Ball in die Gefahrenzone zu. Hatte man einen Ball in der eigenen Hälfte gewonnen, verlor man ihn in der Vorwärtsbewegung zu schnell wieder, anstatt ihn auch mal in den eigenen Reihen zu halten. Nach einer Viertelstunde besserte sich dies beim Team von Coach Offenderlein. Aufbauspiel über die beiden Innenverteidiger Ronny Schmiedel und Phillip Kästner funktionierte tadellos und so überspielte man auch das ein oder andere Mal das Mittelfeld, um seine Offensivkräfte in Szene zu setzen. So auch in der 25 Minute, allerdings schloss Thomas Löser mit links zu hastig ab und verfehlte das Tor deutlich. Aber auch der aufgerückte Außenverteidiger Johann Süß gab einen schönen Vollspannschuss vom Strafraumeck ab, den SVG-Torhüter Felix Müller am ersten Pfosten parieren konnte. Aber auch in den Folgeminuten waren es die Gäste, die nun auf den Führungstreffer drückten. Eingabe von der rechten Außenbahn durch Justin Kautzsch, in der Mitte erneut Löser, der das Leder nicht traf und die wohl größte Chance bis dahin liegen ließ. In der 35. Minute hatten die SVN-Anhänger den nächsten Jubelschrei auf den Lippen. Eingabe von der linken Außenbahn an den Fünfmeterraum und Anton Eisold nahm den Ball in „Harry Kane“-Manier aus der Luft und scheiterte mit seinem Schuss am Pfosten. Die Hausherren blieben im ersten Durchgang vorm Tor noch zu ungefährlich, sodass Schiedsrichterin Lydia Barsch beide pünktlich in die Kabinen zur Halbzeit schickte.
Trainer Offenderlein war mit der gezeigten Leistung seines Teams durchaus zufrieden. Einzig die Chancenverwertung bemängelte er. Aber auch im zweiten Durchgang sollte man hellwach bleiben, da der SVG zu jederzeit versuchte seine schnellen Außenspieler ins Spiel zu bringen.
Die erste Chance im zweiten Durchgang hatten auch gleich die Gastgeber. Langer Flachpass von SVG-Kapitän Patrick Schuster in die Schnittstelle der Abwehr, Gregor Zucker erkämpfte den Ball vor der Grundlinie und seine Eingabe wurde am zweiten Pfosten nur knapp verpasst. Die Neudorfer wirkten im zweiten Durchgang viel ungeordneter als noch in der ersten Halbzeit. Dies nutzten die Gäste auch in der 51. Minute eiskalt aus. Einwurf des SVG auf der linken Außenbahn, Querschläger von Johann Süß in den eigenen Strafraum und SVN-Torhüter Tom Päckert wusste nicht so recht, ob er jetzt energisch hingehen und klären oder ob er die Arbeit seinen Innenverteidigern überlassen solle. Am Ende entschied er sich leider für die falsche Variante und Maurice Hilbert blieb im Eins-gegen-eins Sieger – 1:0. Die Gäste aus Neudorf brauchten eine gewisse Zeit, um den Rückstand zu verarbeiten. Viele Abspielfehler im Aufbau und keine Angebote aus der Offensive für die eigenen Mitspieler. Wenn man einmal in die gegnerische Hälfte kam, dann eher durch ein Zufallsprodukt und nicht wie in Halbzeit eins durch gemeinsames Fußballspielen. Nach einer Stunde war es Justin Kautzsch, der erneut Thomas Löser im Strafraum fand. Sein Abschluss aus elf Metern auf das linke untere Eck hielt Felix Müller mit einer sensationellen Parade und lenkte den Ball zur Ecke. Das aber auch er überwindbar war, sollte die 66. Spielminute zeigen. Abschlag von SVN-Keeper Tom Päckert, Anton Eisold im Laufduell mit einem SVG-Verteidiger sicherte sich am Ende den Ball im Strafraum der Hausherren und sein Querpass an die Strafraumgrenze verwertete Thomas Löser überlegt, als er den Ball an Torhüter und Verteidiger vorbeischob – 1:1. Ein verdienter Ausgleichstreffer, da die Neudorfer nun immer besser zurück ins Spiel fanden. Das Spiel war nun offener denn je, beide Teams spielten nach vorn, aber der letzte entscheidende Pass fehlte auf beiden Seiten. In der 75. Spielminute kam es dann zu einem Aufreger im Strafraum der Hausherren. Langer Ball auf Thomas Löser, der seinen Verteidiger im Strafraum noch umkurven wollte, allerdings spielte dieser den Ball mit dem Arm. Nicht geahndet vom Schiedsrichtergespann lief das Spiel weiter und der SVG versuchte schnell nach vorn zu spielen. Anton Eisold rannte seinem Gegenspieler hinterher und foulte diesen unsinnigerweise auf Höhe der Auswechselbank der SVG. Schnell entschied das Schiedsrichtergespann zurecht auf den roten Karton, da Anton seinen Gegner von hinten über dem Knöchel des Standbeines „wegräumte“. Bis auf diese Entscheidung müssen wir dem Schiedsrichtergespann um Lydia Barsch unseren vollsten Respekt aussprechen, da sie das Spiel wirklich gut bis sehr gut leiteten. Ärgerlich war die rote Karte, wenn man überlegt, das man Sekunden vorher hätte auch einen Elfmeter bekommen können/müssen.
Nichtsdestotrotz kämpften auch die zehn übrig gebliebenen Spieler bis zur letzten Minute. Natürlich wollte die Elf von SVG-Trainer Schuffenhauer nun mehr. Doch Neudorf verteidigte mit Mann und Maus. Und selbst offensiv konnte man noch zwei Abschlüsse erzielen. Thomas Löser und auch Johann Süß scheiterten am gut aufgelegten Felix Müller, da die Abschlüsse zu zentral aufs Tor kamen.
Nach kurzer Nachspielzeit pfiff die Unparteiische das Spiel ab.
Fazit: Am Ende ein gerechtes Unentschieden für beide Sportvereine. Neudorf hatte im ersten Durchgang viele Chancen, die man allerdings nicht mit dem nötigen Ehrgeiz und Wille bis zum Ende spielte und dadurch torlos in die Halbzeit ging. Die zweite Hälfte gehörte vor allem anfangs den Hausherren aus Großrückerswalde. Dennoch kämpfte sich unsere Erste zurück in die Partie und holte am Ende ein einen wichtigen Zähler in der Fremde, der am Ende der Saison auch noch ganz wichtig werden könnte.
Nach einer Durststrecke von drei Spielen, wo man in Schneeberg, in Zschorlau und daheim gegen FV Krokusblüte Drebach-Falkenbach verlor, holte man in den letzten drei Spielen der Hinrunde fünf Zähler. Zwei Punkte auswärts in Thalheim und Großrückerswalde und der Kantersieg auf dem heimischen Kunstrasen gegen den Neustädtler SV. 19 Punkte aus 13 Spielen als Liganeuling können sich sehen lassen.
Das erste Spiel der Rückrunde gegen den FSV Blau-Weiß Schwarzenberg, welches laut Ansetzung am 1.12.2024 stattfinden sollte, wurde mit beiderseitigem Einverständnis auf den Rückrundenauftakt im März gelegt. Deshalb haben unsere Jungs am kommenden Sonntag spielfrei und begrüßen euch recht herzlich zum alljährlichen Weihnachtsmarkt in Neudorf.
Kommt vorbei! Bei Bratwurst, Glühwein und anderen Leckereien wollen wir gemeinsam in die Winterpause und die Adventszeit gehen.
Unser Nachwuchs ist auch zum Großteil schon in der Winterpause. Nur für unsere A-Jugend steht am 07.12.2024 noch ein Nachholspiel gegen die SpG Marienberg/Pockau-Lengefeld auf dem Programm. Anstoß ist Stand jetzt um 14 Uhr.
Die D- und C-Junioren starten einen Tag später am 08.12.2024 in die Hallensaison. Die D-Junioren spielen vormittags und die C-Junioren nachmittags in der Ritter-Georg-Halle in Schwarzenberg.
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